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F.A.Q. Wie beginne ich

  • Erst zum Arzt oder direkt zum Psychotherapeuten?

      Eine Möglichkeit, eine Psychotherapie zu beginnen, besteht in der ärztlichen Begleitung. Dann wird das Vorhaben mit dem Hausarzt, dem Kinderarzt, einem Psychiater oder einem Neurologen besprochen. Wenn dieser Arzt eine zusätzliche psychotherapeutische Ausbildung absolviert hat, kann dieser eventuell selbst die Psychotherapie übernehmen oder eine Überweisung an einen Kollegen vornehmen. Bei Bedarf kann der Arzt auch die medikamentöse Betreuung übernehmen. Worin die Unterschiede zwischen Psychiatern, Psychotherapeuten usw. bestehen wird HIER erklärt.
    Eine andere Möglichkeit ist, sich den Psychotherapeuten direkt auszusuchen. Die Suche selbst in die Hand zu nehmen, hat entscheidende Vorteile. Denn so ist es möglich, sich selbst einen Überblick über die Angebote zu machen. Eine bewusste und informierte Entscheidung zu treffen ist immer besser, als die Verantwortung und Entscheidung anderen zu überlassen. Doch ist es vor der Kontaktaufnahme sinnvoll, sich zunächst einige Gedanken zur den folgenden Fragen zu machen. Das erleichtert die Suche enorm und spart eine Menge Zeit. 
     
  • Muss die Therapie von der Krankenkasse bezahlt werden?

       Wenn die Psychotherapie von der Krankenkasse übernommen werden soll, dann kommen in der Regel nur die drei Richtlinien-Verfahren in Frage, nämlich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die psychoanalytische Psychotherapie oder die Verhaltenstherapie.
    Wer diesen Einschränkungen in der Wahl der Methoden durch die Enge des Psychotherapeutengesetzes entkommen will, muss bereit sein, die Therapie selbst zu finanzieren. 
     
  • Welche therapeutische Methode ist für mich die richtige?

      Ist es in der Psychotherapie gewünscht, die Hintergründe und Ursache der Symptomatik verstehen zu lernen, sind wahrscheinlich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die psychoanalytische Psychotherapie oder die humanistische Psychotherapie eher geeignet. Hier ist es sinnvoll, gegebenenfalls von einer Langzeittherapie auszugehen, da diese Verfahren etwas Zeit benötigen, um ihren Tiefgang und nachhaltige Entwicklungen anzustoßen.
    Ist es gewünscht, eher lösungsorientiert an einem abgrenzbaren Problem zu arbeiten, kommt eher die Verhaltenstherapie in Fragen. Hier wird wenig oder gar nicht an den Ursachen gearbeitet, sondern sich lediglich auf die Ebene der Symptomatik konzentriert.
    Wenn in einer Therapie für Erwachsene nicht nur geredet, sondern auch kreative Techniken wie Malen, Musik, Fantasiereisen oder Körperarbeit angewendet werden sollen, kommen Methoden aus dem humanistischen Bereich in Frage. Dazu zählen beispielsweise Gestalttherapie, Maltherapie, Tanztherapie oder Körperarbeit. In der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie für Kinder und Jugendliche werden diese Elemente im Rahmen der Spieltherapie regelmäßig eingesetzt, jedoch nicht so bei den Erwachsenen.
    Ausführliche Infos zu verschiedenen therapeutischen Methoden und Verfahren gibt es hier. 
     
  • Profitiere ich mehr von Einzelpsychotherapie oder Gruppenpsychotherapie?

       Die Einzelltherapie ist das klassische Format. So stellen sich die meisten eine Psychotherapie vor. Dies hat natürlich eine Menge Vorteile. Es ist immer jemand da, mit dem man seine sensiblen Themen und Anliegen besprechen und teilen kann.
    Von einer Gruppentherapie profitieren Menschen, die in der Therapie ihre Situation auch durch Tipps, Ratschläge und den Austausch mit anderen Verbessern wollen. Hier erhalten sie unter anderem durch die Gruppenmitglieder Unterstützung und Anregungen für die Lösung der Probleme. Zu dem mag es manchem leichter fallen, diese von andern anzunehmen, die in einer ähnlichen Lage sind.
    Für Kinder und Jugendliche wird seit neustem der Bereich der Gruppenpsychotherapie besonders gefördert und das Angebot ausgebaut. Es ist richtig, dass einige Kinder und Jugendliche, die an Störungen im Sozialverhalten in Gruppen oder Problemen mit Gleichaltrigen leiden, von geleiteten Gruppenpsychotherapien profitieren. Auch bei anderen Krankheits- und Störungsbildern sind positive Effekte zu beobachten.
    Dennoch sollte nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass die Gruppenpsychotherapie besonders deshalb besondere Förderung erfährt, weil es immer noch zu wenige Psychotherapeuten und Therapieplätze gibt.
     
  • Eine Frage des Alters: Zum Psychologischen Psychotherapeut oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut?

      Erwachsene, die eine von der Krankenkasse abgedeckte Psychotherapie beginnen möchten, wenden sich an einen Psychologischen Psychotherapeuten oder einen Ärztlichen Psychotherapeuten.
    Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Alter von 21 Jahre können von einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten behandelt werden oder von einem Psychologischen Psychotherapeuten oder einem Ärztlichen Psychotherapeuten, sofern diese eine entsprechende Zusatzausbildung absolviert haben. Eltern und Bezugspersonen werden in Psychotherapien für Kinder und oft auch für Jugendliche mit einbezogen, allerdings selbst nicht therapiert. Diese Leistungen werden von den Krankenkassen abgedeckt. Erwachsene können bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten keine Psychotherapie beginnen, sie können lediglich als Selbstzahler Beratung, Coaching oder ähnliche Leistungen in Anspruch nehmen, wenn diese vom jeweiligen Therapeuten angeboten werden. 
     
  • Die Passung: Wie soll ich einen Psychotherapeuten auswählen?

      Passung meint, dass die Beziehung zwischen Analytiker und Analysand eine tragfähige Arbeitsbeziehung bildet. Diese Frage, die ursprünglich aus der Psychoanalyse stammt, beschäftigt heute selbstverständlich alle Patienten und Behandlerinnen, unabhängig ihrer fachlichen Ausrichtung. Dennoch heben die Tiefenpsychologie und die Psychoanalyse sich dahingehend ab, dass sie die Beziehung zum Patienten als entscheidendes und differenziertes Werkzeug einsetzen und nicht bloß eine gute Beziehung herstellen möchten. Anders als in der Verhaltenstherapie werden dort unbewusste Beziehungswünsche aufgegriffen und entsprechend heilend beantwortet. Diese können eben auch konflikthaft und zeitweise als streng, unangenehm oder bevormundend erlebt werden.   
  • Soll ich einen weiblichen oder männlichen Psychotherapeuten nehmen?

      Das Geschlecht des Psychotherapeuten kann für die Passung und die Beziehung sehr entscheidend sein. Zwar geht die psychoanalytische Theoriebildung davon aus, dass das Geschlecht des Behandlers keine Rolle für den therapeutischen Prozess spielt, aber die Praxis vermittelt ein anderes Bild.
    Es ist in unserer Gesellschaft immer noch so, dass Frauen und Männer unterschiedliche Rollen, Anforderungen, Verhaltensweisen usw. haben. Somit fällt auch die Identifizierung mit dem Psychotherapeuten leichter, wenn entsprechende Ähnlichkeiten bestehen.
    Doch das ist nicht alles. Hat in der eigenen Entwicklung beispielsweise eher der Vater gefehlt, dann ist es natürlich sinnvoller, für sich einen männlichen Psychotherapeuten auszuwählen und umgekehrt.
    Ist allerdings aufgrund von traumatischen Erfahrungen, die Angst vor einem männlichen Gegenüber zu groß und kann nicht überwunden werden, ist es natürlich vernünftiger, zu einer Therapeutin zu gehen.  
     
  • Wie finde ich die Richtige? Wie finde ich den Richtigen?

      Ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht. Die Suche nach der richtigen Behandlerin und der perfekten Passung ist schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt. Insbesondere in der Psychoanalyse und der Tiefenpsychologie ist es gewollt, dass der Analysand irgendwann spürt, dass der Analytiker nicht perfekt, sondern begrenzt und ein menschliches Gegenüber ist. Dennoch ist es sinnvoll, sich im Vorfeld einige Fragen zu beantworten und sich einige Gedanken zu diesem Thema zu machen. Wichtig ist dabei jedoch, dass es im Kennenlernen ausreichend gut passt und sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt.  
  • Was tun homosexuelle, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen?

       Eigentlich sind Psychotherapeuten so ausgebildet, dass sie mit jeder (krankheits-)relevanten Thematik umgehen können sollen. Theoretisch ist es so, dass bei aller Komplexität des Lebens die Probleme der Menschen recht ähnlich sind. Doch in der Realität kann es natürlich sinnvoll sein, sich unter Umständen an einen Spezialisten zu wenden oder Beratungsstellen hinzuzuziehen.

    Lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen, sei es als Paar, Eltern, Angehörige, Patient und/oder Behandler können sich bei Fachverbänden Hilfe und Unterstützung holen. Leider kennen sich nicht viele Psychotherapeuten mit diesem Thema aus. Der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie e.V. (VLSP) bietet Informationen nicht nur für BeraterInnen und TherapeutInnen, sondern auch für Patienten und Betroffene. VLSP bietet Menschen eine Plattform, die sich aus psychologischer Perspektive mit sexueller Orientierung und geschlechtlicher Vielfalt auseinandersetzen wollen. Mehr Infos unter http://www.vlsp.de
    Kontakt: c/o PLUS - Max-Joseph-Straße 1 in 68167 Mannheim
    Telefon (AB): +49 621 48 34 55 39 Fax: +49 621 33 62 186 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!