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F.A.Q. Allgemeines
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Bin ich hier richtig?
Ja, natürlich. Es ist gut und wichtig sich über das Thema Psychotherapie und Beratung richtig zu informieren, auch schon im Vorfeld. Das ermöglicht schnelle Hilfe selbst in alltäglichen Krisen, erweitertet die persönlichen Ressourcen, den eigenen Spielraum und die Souveränität .
Ob eine Psychotherapie, eine Beratung, eine Supervision oder ein Coaching für sich selbst oder die Angehörigen notwendig ist, lässt sich schnell feststellen. In einem persönlichen Gespräch oder Clearing sucht man nach einer passenden Lösung für die aktuelle Situation.
Wenn meine Leistungen den individuellen Bedarf nicht abdecken, stelle ich gerne mein Fachwissen, meine langjährige Erfahrung und mein Netzwerk zur Verfügung. So gebe ich selbstverständlich Hinweise und Informationen zu alternativen Angeboten anderer Fachstellen oder empfehle renommierte Kollegen.
Doch ... -
Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie ist die „Behandlung von der Seele“. Das heißt, sie ist eine Krankenbehandlung, die an der Seele, dem Verhalten und dem Erleben des leidenden Menschen ansetzt.
Sie ist eine wissenschaftlich gefundene Form einer kontrollierten menschlichen Beziehung. Die Behandlung geschieht mit verschiedenen psychologischen Methoden, im Gegensatz zu der medikamentösen Behandlung. Es werden jeweils spezifischen Bedingungen bereitstellt, um die Verminderung von seelischem und körperlichem Leiden zu ermöglichen.
Doch nicht jeder Austausch über psychische Schwierigkeiten ist schon eine Psychotherapie. Im Alltag werden oft Gespräche über berufliche, partnerschaftliche, soziale oder emotionale Probleme geführt. Sei es mit Partnern, Angehörigen, Freunden oder Kollegen. Es wäre nicht richtig, all diesen Gesprächen eine therapeutische Bedeutung zuzusprechen.
In der Psychotherapie geht es also um einen geplanten und bewussten Prozess, dem wissenschaftlich anerkannte Theorien und klinische Erfahrungen zugrunde liegen. Sie darf nur von Personen angewandt werden, die eine qualifizierte Ausbildung absolviert haben und eine entsprechende behördliche Anerkennung besitzen. -
Wann ist eine Psychotherapie angebracht oder nötigt?
Eine psychotherapeutische Unterstützung sollte nur freiwillig und aus freien Stücken in Anspruch genommen werden. Es ist nicht sinnvoll, sich von anderen zu einer Psychotherapie überreden zulassen. Ebenso sollte keine Psychotherapie begonnen werden, nur weil ein Familienmitglied, ein Arbeitskollege oder ein Lehrer oder der Chef meint, dass es das richtige und wohltuend für einen ist. Psychotherapie kann nur wirken, wenn es der eigenen Überzeugung entspricht und daran entsprechende Hoffnungen auf die Verbesserung der eigenen Lebenslage geknüpft sind.
Das ist natürlich einfach gesagt. Besonders Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Gedanke an einen weiteren Termin in der Woche nicht sehr angenehm oder sie finden die Idee, sich für eine Therapie festzulegen, komisch. Aber das geht manchem Erwachsenen nicht anders. Dann ist es angebracht, es einfach mal auszuprobieren.
Die Gründe für eine Psychotherapie sind viel umfassender, als häufig angenommen wird. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Bedrücktheit, Freudlosigkeit, Schlafstörungen, Essstörungen, Konzentrationsstörungen, mangelndes Selbstwertgefühl, Ängste, Befürchtungen, Zwänge, Beziehungsprobleme oder Sexualprobleme. Neben diesen gibt es auch sehr schwere Krankheitsbilder wie Psychosen, Demenzen, Süchte, sowie psychosomatische Krankheiten, bei denen körperliche Beschwerden durch psychische Faktoren hervorgerufen oder aufrechterhalten werden. Psychische Erkrankungen und Störungen sind sehr konkrete Schwierigkeiten, sie werden in der Regel selbst als solche erkannt.
Doch oft sind die Probleme unspezifisch und nicht so leicht zu erkennen wie beispielsweise bei Sinnentleertheit, anhaltender Unzufriedenheit, Orientierungslosigkeit oder Entscheidungsunfähigkeit. Wenn die Beschwerden zu einer Belastung werden, die die Lebensqualität dauerhaft und drastisch mindert, ist eine Psychotherapie indiziert.
Selbst körperliche Symptome und Probleme wie Schmerzen, Allergien, Hauterkrankungen und Bluthochdruck stehen oft in enger Wechselwirkung mit der Psyche und psychosozialen Belastungen wie Stress oder verborgenen seelischen Leiden.
Viele chronisch-körperliche Erkrankungen bedürfen ebenfalls einer psychotherapeutischen (Mit-) Behandlung. Dies fördert den Gesundungsprozess von somatischen und psychiatrischen Erkrankungen. Zudem sind viele dieser Erkrankungen mit schweren seelischen Problemen verbunden. Ohne fachlich kompetente Hilfe würden die Betroffenen und ihre Angehörigen ihnen oft hilflos gegenüberstehen. Der gesunde Menschenverstand allein reicht zur Bewältigung von schweren seelischen und körperlichen Leidens nicht aus.
Bei all diesen Symptomen kann eine Psychotherapie sinnvoll oder gar notwendig sein. Entscheidend ist dabei vor allem die subjektiv empfundene Belastung. Wenn die Bewältigung des Alltags durch emotionale Belastungen stark beeinträchtigt ist oder die Lebensqualität leidet, kann eine Psychotherapie durchaus sinnvoll sein. Vor allem, wer an seelischen Problemen leidet und diese nicht alleine oder mit Unterstützung seines Umfeldes bewältigen kann, sollte sich (wie bei körperlichen Erkrankungen) nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Dies gilt vor allem, wenn die Beschwerden schon längere Zeit bestehen oder sich verschlimmern. Wenn diese Situation schon über einen längeren Zeitraum anhält und wenig Aussicht besteht, dass Sie in näherer Zukunft selbst zu einer gesunden Lösung finden, ist eine Psychotherapie oft die einzige Möglichkeit, die verlorene Lebensqualität zurückzugewinnen.
Nahezu die Hälfte der Bevölkerung ist im Lebensverlauf mindestens einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen. Depressionen und Angststörungen kommen besonders häufig vor. Etwa ein Drittel aller Patienten, die wegen körperlicher Beschwerden einen Arzt aufsuchen, leidet auch an seelischen Beschwerden. Entscheidend ist der subjektive Leidensdruck und der Mut, den es braucht eine Psychotherapie aufzunehmen. -
Was sind die Ziele einer Psychotherapie?
Zunächst ist die Psychotherapie als eine Heilbehandlung zu verstehen. Deren Ziel ist es, das psychische Leid zu mindern, die Symptome aufzulösen, eine psychische Erkrankung zu behandeln.
Dennoch vermittelt sie in der Regel mehr als die Behandlung von Symptomen, oft wird versucht, gleichzeitige persönliche Weiterentwicklung zu erreichen. Dies trifft insbesondere für die Tiefenpsychologie, die Psychoanalyse und alternative Verfahren zu. Es handelt sich somit gleichfalls um eine Investitionen in die eigene Persönlichkeit.
Aufgrund der Beziehungsgestaltung und diverser Anregungen erfährt der Patient auf unterschiedlichen Ebenen die verursachenden Zusammenhänge für sein Leiden. Sich auf diese Weise selbst kennenlernen zu können, ermöglicht Zugänge, um mit Problemlagen besser umzugehen, spart Zeit, führt zu mehr Energie und dazu, sich auf das Wesentliche im Leben konzentrieren zu können. Dies steigert das geistige und körperliche Wohlbefinden.
Psychische Leiden beeinträchtigen immer den ganzen Menschen in seinem Erleben, Verhalten, seinen sozialen Beziehungen, oft auch in seiner beruflichen Tätigkeit. Demnach bedeuten psychotherapeutische Behandlungen von Krankheiten meistens, dass nicht nur das Symptom oder nur eine Krankheit behandelt wird. Vielmehr soll der Mensch mit seiner ganzen Geschichte und seiner jeweiligen Lebenswelt behandelt werden.
Der Krankheitsbegriff vieler Psychotherapie-Richtungen ist umfassender als der der am kranken Körper orientierten Medizin. So gesehen können nicht nur einzelne Menschen, sondern auch Paare, Familien und größere Gruppen erkranken. So kann z.B. ein Kind zum Symptomträger einer kranken Familie werden, die in erster Linie der Psychotherapie bedarf.
Die Behandlung der Seele bedeutet, dass therapeutische Maßnahmen am Verhalten und Erleben, an der Seele des erkranken Menschen ansetzen. Sie bestehen aber nicht aus Ratschlägen, Verboten, Aufklärungen, Trost oder Ähnlichem, wie es im Alltag üblich ist. Sie wirken viel mehr systematisch auf den Prozess der Erkrankung und die Krankheitsursachen ein. -
Wie und warum wirkt Psychotherapie?
Die Frage danach, wie und warum Psychotherapie wirkt, ist nicht so leicht zu beantworten. Je nach Menschenbild, wissenschaftstheoretischer Ausrichtung und Interessenlage werden ganz unterschiedliche Faktoren und Methoden angeführt und sogar behauptet, dass sie gar nicht wirken würde. Doch wurde in zahllosen unterschiedlichen und interdisziplinären Studien ihre Wirksamkeit zweifelsfrei nachgewiesen.
Doch abseits der Methoden und den dahinterliegen Faktoren scheint die Qualität der therapeutischen Beziehung sehr entscheidenden zu sein. Nahezu alle Psychotherapieschulen sind sich über sehr ähnliche Kriterien einig. Sie lauten positive Wertschätzung, Empathie, Authentizität, Ehrlichkeit und Offenheit.
Auf der Seite des Patienten und des Umfeldes sind es vor allem die Änderungsmotivationen, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist die Umstellfähigkeit der Angehörigen ebenfalls sehr entscheidend für eine Verbesserung oder Genesung.
Der letzte wichtige Faktor für das Gelingen einer Behandlung ist die Zeit. Die Seele braucht eben ihre Zeit, um heilen zu können. -
Welches psychotherapeutische Verfahren soll ich wählen?
Für Laien ist es oft unverständlich und verwirrend, dass es eine so große Zahl verschiedener psychotherapeutischer Ansätze und Richtungen gibt.
Es ist eben nicht einfach, eine Theorie oder eine umfassende Vorstellung davon zu entwickeln, wie der Mensch und seine Seele funktioniert. Allein das Verhalten und Erleben zu beschreiben, um die einfachsten Dimensionen des Psychischen zu erfassen, bringt die Wissenschaft und die Psychotherapie unmittelbar an ihre Grenzen.
In der Geschichte der Psychologie und der Psychotherapie gibt es verschiedene Menschenbilder und Wissenschaftsauffassungen. Sie dienen als Ausgangspunkt und Leitlinien für verschiedene psychotherapeutische Auffassungen. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulen zu verstehen oder gar die unterschiedlichen Ansichten zu übersetzen, erfordert eine hohe Sachkenntnis, die das Wissen von Laien und selbst vieler Fachleute übersteigt.
An der Vielfalt der Psychotherapieformen kann man jedoch auch den Reichtum unserer Gesellschaft erkennen. Aber die Vielfalt der Angebote macht es dem leidenden Menschen oft schwer, sich zu orientieren und das für ihn Bestmögliche zu finden.
Eine Entscheidung zu treffen, welche Psychotherapie oder Intervention gerade die passende ist, erfordert ebenfalls viel Fachwissen. Umso wichtiger ist es, sich umfassend zu informieren und sich genügend Zeit bei der Entscheidung zu gönnen. Psychotherapeuten sind dazu verpflichtet, ihre Patienten über Entscheidungen bezüglich Diagnose und Indikation zu informieren und sie daran teilnehmen zu lassen, doch muss die Entscheidung jeder für sich treffen.
Derzeit bieten die Krankenkassen eine psychotherapeutische Grundversorgung und übernehmen die Richtlinienverfahren: Psychoanalytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie. Sie orientieren sich nicht daran, was als optimale Behandlung gilt, sondern daran, was ausreichend und wirtschaftlich ist (§ 12 SGB V). Dafür gewährleisten sie jedoch die Kostenübernahme für Psychotherapie, was in vielen anderen Ländern nicht der Fall ist.
Inzwischen und nach langem Ringen gelten auch andere Verfahren als wissenschaftlich anerkannt. Im Genehmigungsverfahren des wissenschaftlichen Beraters, aus Bundesärztekammer und Bundespsychotherapeutenkammer, wurden die Systemische Therapie und die Gesprächspsychotherapie nun anerkannt. Dennoch sind hier noch einige Verwaltungshürden zu überwinden, um diese Verfahren in die Psychotherapierichtlinien aufzunehmen.
Auf die verschiedenen Verfahren und Schulen wird weiter unter genauer eingegangen und ihre Eigenschaften und Unterschiede werden dort erklärt.
Die verbreitetste Form ist inzwischen die Verhaltenstherapie. Dies liegt jedoch nicht an ihrer besonders guten Wirksamkeit oder Überlegenheit. Es ist nur so, dass sie sich aufgrund ihrer Konzeption besonders leicht in das medizinische geprägte Gesundheitssystem einfügen lässt. Dies ist jedoch nicht immer und für jeden von Vorteil.
Doch nicht die Krankheiten, die therapeutisch behandelt werden, entscheiden darüber, was Psychotherapie leisten kann, sondern der Zugang, der für die Behandlung von Krankheiten gewählt wird. -
Welche Nebenwirkungen kann eine Psychotherapie haben?
Wie jede zwischenmenschliche Begegnung oder ein eingenommenes Medikament kann auch eine Psychotherapie zu unerwünschten und unangenehmen Nebenwirkungen führen. Es können z.B. negative Gefühle, vergessen geglaubte Erinnerungen, innere Konflikte usw. auftreten und spürbar werden. Teilweise ist dies gewollt, um sie verarbeiten zu können. Dies kann schon mal recht fordernd und anstrengend sein. Dennoch sind Überforderung und Orientierungslosigkeit in der Psychotherapie nicht vorgesehen und sollten dem Behandler zurückgemeldet werden. So kann eine Beruhigung eingeleitet und konstruktiv mit den Nebenwirkungen und ihren Bedeutungen umgegangen werden.
Als Eltern und Lehrer ist es wichtig zu wissen, dass auch Kinder und Jugendliche im Laufe des therapeutischen Prozesses ein anderes oder neues Verhalten zeigen können. Manchmal werden sie dann als anstrengender oder konfliktfreudiger erlebt. Jedoch sind dies meist nur vorübergehende Phasen, die der Verarbeitung und Integration dienen.