Welche Alternativen zur Psychotherapie gibt es?
Sport, ausgewogene Ernährung, Entspannungsverfahren, Meditation, Yoga oder Medikamente haben zweifellos einen positiven Effekt, können eine Leidensdruck reduzieren oder für mehr Wohlbefinden sorgen. Da sie durchaus ihre Berechtigung haben und Gemeinsamkeiten sowie Schnittmengen zur Psychotherapie bestehen, sollten Behandlerinnen auch auf diese Möglichkeiten hinweisen. Doch wollen wir hier andererseits nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Eine richtige Therapie ersetzen diese Maßnahmen nämlich keinesfalls. Unter den kassenfinanzierten Verfahren verfolgen nämlich zumindest die tiefenpsychologische und die psychoanalytische Psychotherapie den Anspruch, tieferliegende Muster sowie sich wiederholende negative Beziehungs- und Alltagserfahrungen auf grundsätzlicher Ebene anzugehen. Reine Symptombekämpfung allein hilft aus der Sicht erfahrener Behandler dabei kaum weiter, selbst wenn Lobbyisten der Pharamaindustrie immer wieder versuchen, Wundermittel anzupreisen, welche die Probleme mit Leichtigkeit und ohne Psychotherapie aus der Welt schaffen sollen. Natürlich unterstützen ausreichend Bewegung und eine gesunde ausgewogene Ernährung die Behandlung. Dies mag auch für den gesunden Menschenverstand, Meditation, mehr Entspannung und die Entwicklung eines spirituellen Bewusstseins zutreffen. Jedoch ersetzen diese nicht die Heilbehandlung einer notwendigen Psychotherapie bei einem bestehenden Leidensdruck. Allerdings sollte auch keine Pathologisierung vorgenommen werden, nur weil mal irgendwo eine Verunsicherung oder ein Konflikt auftritt, der als überfordernd erlebt wird. Oft kann bereits eine Beratung, ein Coaching, eine Supervision oder tatsächlich das Erlernen eines Entspannungsverfahrens zur Lösung verhelfen. Sich entsprechend beraten zu lassen und eine professionelle Einschätzung einzuholen, ist vernünftig und vermittelt durchaus Sicherheit bei der Entscheidungsfindung über die Wahl der Mittel. |
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