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Welche Alternativen zur Psychotherapie gibt es? 

Was ist Beratung?

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Was ist Coaching?

Was ist Supervision?


Was sind Entspannungsverfahren?

 

Im Rahmen der Psychotherapie und der psychosomatischen Medizin, sowohl in tiefenpsychologisch als auch in verhaltenstherapeutisch orientierten Psychotherapieverfahren, finden immer wieder Entspannungsverfahren Anwendung. Dabei handelt es sich um Methoden, die zusammen mit dem Behandelter geübt werden, um körperliche und geistige Anspannung zu erreichen oder Erregung zu verringern. Sie funktionieren über körperliche und geistige Entspannung und das Erleben von Gelassenheit. Dies soll zu mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden im Alltag und zu mehr innerer Ruhe im Umgang mit Stresssituationen führen.

Entspannungsverfahren haben eine eindeutig nachgewiesene Wirkung. Es gibt viele, mehr oder weniger gelungene wissenschaftliche Versuche, um die Wirkung von Entspannungsverfahren zu erklären. Aus dem westlichen Kulturkreis sind das Autogene Training und die Progressive Muskelentspannung die beiden klinisch bedeutsamsten Verfahren.

Das Autogene Training wurde von dem Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz aus der Hypnose in den 1920er-Jahren entwickelt. Es ist ein autosuggestives Entspannungsverfahren. Der Übende konzentriert sich auf kurze Formeln wie zum Beispiel „meine Arme sind schwer“, „meine Beine durchströmt es warm“ oder „meine Atmung ist ruhig und regelmäßig.“ Diese Sätze werden immer wieder langsam wiederholt, bis sich der gewünschte Effekt einstellt. Mit fortschreitendem Erfolg werden die Techniken komplexer und schwieriger. Inzwischen wurde das Verfahren zu einem größeren und komplexeren körperpsychotherapeutischen System weiterentwickelt.

Die Progressive Muskelentspannung (Progressive Muskelrelaxation) wurde von Edmund Jacobson in den 1930er-Jahren entwickelt. Der Übende spannt proaktiv einzelne Muskelgruppen an und entspannt sie wieder. Wesentlich ist die Wahrnehmung und Empfindung der Unterschiede zwischen Anspannung und Entspannung.

Die im therapeutischen und klinischen Bereich gelehrten Basis-Techniken der beiden Verfahren sind relativ leicht zu erlernen. Zwar werden fachkundige Anleitungen und die vorherige Abklärung mit dem Hausarzt empfohlen, aber es werden auch Bücher und Audio-CDs zum Selbststudium angeboten. Entspannungsverfahren können zweifellos eine gute Ergänzung oder ein Baustein zur Psychotherapie darstellen und eine bereichernde Fähigkeit sein. Allerdings stellen sie keine vollwertige Psychotherapie da und sind nicht als Ersatz für eine umfassende psychotherapeutische Behandlung anzusehen.
 

© Szuwart Psychotherapie    


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